Mit einem eher selbstkritischen Beitrag beende ich diese Woche. Als Frau muss ich eingestehen, dass es auch gute männliche Vorgesetzte gibt. Ein solch seltenes Exemplar ist gleichzeitig mein Mentor und mein Chef. Das meine ich mit voller Überzeugung sowie Dankbarkeit und mir ist bewusst, welches Glück ich habe. Denn der Mann hört aktiv zu und denkt mit, zeigt Mitgefühl und Verständnis, ist konstruktiv und lösungsorientiert, packt selbst mit an und kann begeistern, gibt eigne Fehler zu und steht zu seinem Wort, äußert aufrichtiges Lob für gute Leistungen und gibt aufbauende Rückmeldungen, wenn einmal etwas schiefläuft. Das könnte ich noch eine ganze Weile so weiterführen, aber keine Angst, ich tue das nicht.
Wo bleibt nun die Selbstkritik, fragt sich wohl jetzt gerade die eine oder der andere. Naja, nur weil ich zufällig zwei intakte X-Chromosomen besitze, bin ich von Geburt an nicht einfach ein besserer Mensch oder heute eine bessere Projektmanagerin. Natürlich betrachte ich manche Dinge anders und ich handle oftmals auch nicht gleich wie meine männlichen Artgenossen. Aber als Frau bin ich nicht unfehlbar und einen solchen Mentor zu haben, macht irgendwie auch ganz schön demütig. Denn mein eigener Weg erscheint dagegen noch lang und steinig.
Diese Einsichten taten schon etwas weh. Als ich aber meinen verletzten Stolz dann überwand, so wurde mir etwas klar. Es geht gar nicht um Frau, Mann oder Es. Vielmehr geht es doch um die Menschen, die unsere Wege kreuzen und mit denen wir gerne eine bestimmte Zeit lang den gleichen Weg teilen. Wir sind alle einzigartig und niemand ist perfekt. Daher sollten wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Das bringt uns als Mensch weiter und wie mein Chef gerne sagt, der Weg ist doch das Ziel. Darüber sollte man nachdenken und vergesst nicht: Aufgeben ist keine Alternative.
Erstellt am 11. Oktober 2024 von Sara - Zugriffe bisher: 97